Sunday 24 August 2014

Michael Bohmeyer - Mein Grundeinkommen


Flux FM am 08.07.2014



multiculti.fm am 11.07.2014



DRadio Wissen am 18.07.2014



Spiegel.de - "Berliner verlost Grundeinkommen" am 25.07.2014



frei-radios.net (FRN) am 28.07.2014



Detektor FM am 28.07.2014



Sat1 Frühstücksfernsehen am 29.07.2014



Radio Sputnik am 29.07.2014



Radio Eins am 04.08.2014



Berliner Rundfunk am 06.08.2014



Bayrischer Rundfunk (BR2) am 06.08.2014



Südwestfunk (SWR) am 09.08.2014



Deutschlandradio Kultur am 18.08.2014



Deutschlandfunk (DLF) am 18.08.2014



Funkhaus Europa am 23.08.2014



MDR Figaro am 26.08.2014



Radio Fritz - Grundeinkommen am 08.09.2014



RBB Info am 01.10.2014



EinsPlus am 26.11.2014



Flux FM am 26.01.2015



Kölner Treff am 20.03.2015



Grundeinkommen per Crowdfunding am 23.03.15

Deutschlands sinnloseste Behörden

• 1 Antidiskriminierungsstelle des Bundes (ADS) Funktion: Beschwerdestelle für Diskriminierung entsprechend der EU-Vorgaben in den Bereichen Rasse, ethnische Herkunft und Geschlecht Kosten: jährlich ca. 2,8 Millionen Euro

• 2 Beauftragter der Bundesregierung für Tourismus Funktion: vertritt als Ansprechpartner für Wirtschaft und ihre Verbände tourismuspolitische Anliegen und leitet den Beirat für Fragen des Tourismus im Wirtschaftsministerium Kosten: Für seine Tätigkeit bekommt der Beauftragte monatlich zwischen 1000 bis 3500 Euro, zuzüglich zu Abgeordnetenentschädigung von jährlich 92 016 Euro sowie der steuerfreien Kostenpauschale in Höhe von 46 416 Euro.

• 3 Bergamt Stralsund Funktion: Die Behörde beaufsichtigt u. a. den Abbau von Steinen und Erden. Eine eigenständige Behörde mit nur 18 Mitarbeitern

• 4 Bühnenservice der Stiftung Oper Berlin Funktion: Der Bühnenservice entwirft Bühnenbilder, Masken und Kostüme, baut Bühnen, Traversen-, Licht- und Soundsysteme. Kosten: Der Betrieb beschäftigt 217 Mitarbeiter bei einem Etat von 36 Millionen Euro.

• 5 Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung Funktion: Die Forschungsinitiative „Zukunft Bau“ des Verkehrsministeriums soll die Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Bauwesens im europäischen Binnenmarkt stärken. Kosten: rund 1230 Mitarbeiter, Etat von 209 Mio. Euro

• 6 Bundesamt für Kartographie und Geodäsie (BKG) Funktion: Das Institut produziert u. a. Geodaten, Landkarten, Schriften, Referenzsysteme und Informationsdienste. Kosten: mehr als 290 Mitarbeiter, Etat von mehr als 26 Mio. Euro.

• 7 Bundesdruckerei Funktion: Die Druckerei stellt u. a. Reisepässe, Dienstausweise für Bundesbehörden, Banknoten und Postwertzeichen her.

• 8 Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung Funktion: Das Institut interpretiert demographische Trends und Analysen. Kosten: mehr als 2 Mio. Euro Etat

• 9 Bundesinstitut für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa (BKGE) Funktion: Das BKGE soll das kulturelle Erbe im östlichen Europa erforschen und bewahren, die Bundesregierung in betreffenden Fragen beraten und wissenschaftlichen Austausch pflegen. Kosten: 896 000 Euro Etat

• 10 Bundesinstitut für Risikobewertung Funktion: Das Institut soll dazu betragen, dass Lebensmittel, Stoffe und Produkte sicherer werden, die Verbraucher geschützt sind. Kosten: rund 699 Mitarbeiter, Etat von mehr als 56 Mio. Euro

• 11 Bundesjazzorchester Funktion: Förderung des deutschen Jazz-Nachwuchses Kosten: Förderer sind das Bundesfamilienministerium, der WDR, die Gesellschaft von Leistungsschutzrechten sowie die Daimler AG, sie stellen dem Jazzorchester insg. 2,756 Mio. Euro zur Verfügung.

• 12 Bundesmonopolverwaltung für Branntwein (BfB) Funktion: Das Amt kauft in kleinen und mittelständischen landwirtschaftlichen Brennereien hergestellten Agraralkohol auf, lässt ihn aufbereiten und verkauft ihn weiter. Kosten: Der Gesamtetat 2008 betrug 126,2 Mio. Euro

• 13 Bundessprachenamt Funktion: Die Behörde unterstützt Auslandseinsätze der Bundeswehr, bildet aus, erstellt Lern- und Prüfungsunterlagen, übersetzt deutsche und fremdsprachliche Fachtexte. Kosten: Der Etat belief sich 2007 auf 53 Mio. Euro.

• 14 Büro für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB) Funktion: Das TAB liefert Beiträge zur langfristigen Technikvorschau, zur Analyse internationaler Politiken sowie zum Innovationsgeschehen. Kosten: Der Bundeszuschuss beläuft sich jährlich auf rund 2 Mio. Euro.

• 15 DB Zeitarbeit GmbH Funktion: „vermittlungsorientierte Personalüberlassung zur Beschäftigungssicherung von Beamten der Deutschen Bahn AG“ Kosten: 3000 Mitarbeiter, 14 Standorte, ca. 83 Mio. Euro Umsatz

• 16 Deutsche Dienststelle für die Benachrichtigung der nächsten Angehörigen von Gefallenen der ehemaligen deutschen Wehrmacht - WASt Funktion: klärt u. a. Vermisstenschicksale, weist Kriegsgräber nach

• 17 Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH Funktion: Gehört dem Bund und sechs Bundesländern, ist für das Projektmanagement von 60 Prozent der „Verkehrsprojekte Deutsche Einheit“ zuständig. Kosten: Allein die Personalkosten betrugen 2007 16,7 Mio. Euro, durchschnittlich also ca. 76 605 pro Mitarbeiter.

• 18 Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) Funktion: eine Art PR-Agentur rund um das Thema Energie Kosten: Der Etat 2006 belief sich auf 8,8 Mio. Euro.

• 19 Deutscher Wetterdienst Funktion: Der Wetterdienst untersteht dem Bundesverkehrsministerium. Er gibt u. a. Warnungen zu aktuellen Klimaerscheinungen heraus. Kosten: 2400 Planstellen! Für 2010 war ein Etat von 250 Mio. Euro bei einem Steuermittelbedarf von 198 Mio. Euro geplant.

• 20 Entsorgungsverband Saar (EVS) Funktion: u. a. verantwortlich für die Abwasserreinigung und die überörtliche Abfallentsorgung im Saarland Kosten: Im Jahr 2007 machte der Verband mit 450 Mitarbeitern einen Verlust von ca. 8 Mio. Euro

• 21 Finanzkontrolle Schwarzarbeit Funktion: Schwarzarbeit verhindern Kosten: 6500 Mitarbeiter an bundesweit ca. 113 Standorten

• 22 Frauenbeauftragte Funktion: Verwirklichung der Chancengleichheit von Frauen und Männern

• 23 Friedhöfe Leipzig Kosten: Der Umsatz der Friedhöfe belief sich im Jahr 2006 auf 4,5 Mio. Euro, der Verlust auf 231 000 Euro.

• 24 Garten-, Friedhofs- und Forstamt Stuttgart Funktion: z. Bsp. Planung, Pflege und Bau von Grünflächen Kosten: 500 Mitarbeiter

• 25 Germany Trade and Invest Funktion: Gehört zum Bundeswirtschaftsministerium und soll potentielle ausländische Investoren über Deutschland informieren. Kosten: Etat von 22,1 Mio. Euro im Jahr

• 26 GVK Informatik Funktion: Koordination der IT-Aktivitäten von acht großen gesetzlichen Krankenkassen Kosten: jährlich ca. 200 Millionen Euro

• 27 Kommunale Fahrradbeauftragte Funktion: Lobbyisten für Radfahrer. Förderung des Radverkehrs, Testen von Radwegen, Aufstellung von Gepäcksafes, Förderung des innerstädtischen Radverkehrs, z.B. zur Erklärung der jeweiligen Gemeinde als „Fahrradfreundliche Stadt“

• 28 Kommunales Stadtmarketing Funktion: Städte sollen für Investoren, Touristen und Bürger durch Öffentlichkeitsarbeit, PR, Imagewerbung und Touristisches Marketing attraktiv gemacht werden. Strukturelle Probleme sollen damit überwunden werden Kosten: z.B. 2,6 Millionen Euro jährlich für die Stadt Münster

• 29 Künstlersozialkasse Funktion: Die Künstlersozialkasse bezuschusst die Beiträge ihrer Mitglieder (anerkannte Künstler und Journalisten) zu einer Krankenversicherung ihrer Wahl und zur gesetzlichen Renten- und Pflegeversicherung mit bis zu 50 Prozent. Kosten: 131,4 Millionen Euro

• 30 Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft Funktion: Das Kuratorium versorgt die Bauern mit Informationen über neue Technologien, gibt ihnen Tipps für die landwirtschaftliche Praxis, erarbeitet Planungsdaten für die Wirtschaft, schätzt neue Technologien ein und vermittelt bei Interessenkonflikten Kosten: 4,9 Millionen Euro

• 31 Landgestüte Warendorf, Neustadt und Marbach Funktion: Bereitstellung von genetisch interessanten Hengsten für die Züchtung Kosten: mindestens 3,9 Millionen Euro

• 32 Landesmedienanstalten Funktion: Die Aufgabe der insgesamt 14 Landesmedienanstalten ist die Überwachung der privaten Hörfunkanbieter, Fernsehanstalten und Mediendienste, Vergabe von Sendelizenzen und Kabelkapazitäten, Sicherung der Meinungsvielfalt im Bereich des privaten Rundfunks Kosten: 140 Millionen Euro

• 33 Markthallen München Funktion: Die Stadt betreibt die Großmarkthalle und den Schlachthof München. Dort werden auf 400 000 Quadratmetern 400 Import- und Großhandelsfirmen Waren im Wert von mehr als zwei Milliarden Euro umgesetzt Kosten: 17 Millionen Euro (entspricht ungefähr den Einnahmen)

• 34 Müritz Therme in Röbel Funktion: Spaß- und Wellnessbad mit 3000 Quadratmetern in einem 5300-Einwohner-Ort Kosten: Förderung der Baukosten mit über zehn Millionen Euro. Jährliche Kosten 212 000 Euro

• 35 Musikfestspiele Bayreuth Funktion: Das von Richard Wagner ins Leben gerufene Festspielhaus zur Pflege seines Opernerbes zieht alljährlich zahlungskräftige Prominenz aus Politik, Kultur und Wirtschaft auf den Grünen Hügel. Dennoch ist jede Karte mit durchschnittlich 75 Euro bezuschusst Kosten: Vier Millionen Euro jährlich

• 36 National Anti-Doping-Agentur (Nada) Funktion: Organisation von Dopingkontrollen, Prävention, Aufklärung sowie medizinische und juristische Beratung Kosten: ca. 1,3 Millionen (im Jahr 2008)

• 37 Nürburgring GmbH Funktion: Legendäre Formel-1-Rennstrecke, Ausbau zum ganzjährigen „Freizeit- und Business-Zentrum“ mit Museum und Themenpark Kosten: Insgesamt 270 Millionen Euro Baukostenzuschüsse, zwischen 2004 und 2009 ca. 40 Millionen Euro Eintrittskartenzuschüsse

• 38 Pflanzenschutzamt Berlin Funktion: Beratung von Unternehme und Bürgern rund um das Thema Pflanzenschutz, Setzen von „wesentlichen Impulsen für die Entwicklung des Pflanzenschutzes“ (Informationsblatt des Amtes) Kosten: Zwei Millionen Euro

• 39 Regierungsbezirke Funktion: Ein definiertes Gebiet innerhalb einiger Bundesländer (mit Regierungspräsidium oder Landesdirektion), das Bürgern lange Wege ersparen soll. Kosten: jährlich ca. 100 Millionen Euro

• 40 Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Funktion: Landespflege, Kartierung von Alleen, Aufklärung über den Zustand des Waldes Kosten: jährlich 191 000 Euro Zuschuss, hinzu kommen einzelne Projekte

• 41 Sea-Airport Cuxhaven/Nordholz GmbH Funktion: Geschäftsreise- und Charterverkehr für Norddeutschland. Doch: Es gibt keinen Flugplan, der Flughafen ist nicht ausgelastet. Kosten: bis 2016 rund 8 Mio. Euro

• 42 Staatliche Spielbanken Funktion: Konzessionierter Spielbetrieb in den Bundesländern als Ausnahme des Glückspielverbots Kosten: allein in Sachsen-Anhalt im Jahr 2006 rund 1 Mio. Euro

• 43 Staatliche Weingüter Funktion: Anbau, Produktion und Verkauf von Wein Kosten: allein in Hessen 15 Mio. Euro Zuschuss, Mio.-Verluste auch in Sachsen

• 44 Staatsbetrieb Sachsenforst Funktion: Beratung und Betreuung privater Waldeigentümer, Schutz- und Sanierung, Produktion von Holz Kosten: allein das Personal kostete 2008 60 Mio. Euro

• 45 Städtischer Eigenbetrieb Abfallwirtschaft Stuttgart Funktion: Entsorgung, Wiederverwertung von Abfall – und kurioses, wie etwa einen Fahnenverleih

• 46 Städtische Leihämter Funktion: Pfandhäuser – sie verleihen Bargeld gegen ein Pfandstück, in Deutschland gibt es noch vier städtisch betriebene Leihämter

• 47 Verwertungsunternehmen des Bundes (VEBEG) Funktion: Verwertungsunternehmen des Bundes für bewegliche Güter aller Art Kosten: Jährlich werden Erlöse zwischen 70 und 100 Mio. Euro erzielt.

• 48 Vision Kino gGmbH Funktion: Medienkompetenz von Kindern und Jugendlichen stärken Kosten: Etat von 850 000 Euro jährlich

•49 Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen (ZVS) Funktion: Studienplatzvergabe nach einheitlichen Auswahlkriterien für zulassungsbeschränkte Fächer (Numerus Claus) Kosten: 120 Mitarbeiter, ca. 10 Mio. Euro Kosten pro Jahr

• 50 Zentrales Personalüberhangmanagement (ZeP) Funktion: „Das ZeP kümmert sich um die ,überflüssigen' Mitarbeiter der Senatsverwaltung von Berlin.“ Kosten: 137 Mitarbeiter, die einem Direktor unterstehen

Quelle

Tuesday 19 August 2014

Where is the mouse ? haha lol xD

Where is the mouse ?



What is a cassette?

Wir haben weder eine freien Markt noch eine freie Presse

Wir haben weder eine freien Markt noch eine freie Presse

Friday 15 August 2014

Von der Uni direkt zum ALG-II Bezug



Von der Universität ins Jobcenter. Wie man von heute auf morgen Hartz IV-Empfänger wird. Ein persönlicher Erfahrungsbericht
Ein Nutzerbeitrag von René Korth


Fünf Jahre Bulimie-Lernen, nächtliche Lernmarathons und das Schreiben von Hausarbeiten im Wochentakt waren vorbei. Endlich hatte ich ihn in der Tasche: den Universitätsabschluss. Und nun: Bewerben natürlich! Karriere machen, Geld verdienen, Familie gründen. Ich war bereit die Welt zu erobern, aber merkte schnell, dass die Welt von mir nicht erobert werden wollte.

Natürlich wusste ich, dass es als Politikwissenschaftler schwierig wird, auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Ich wurde gewarnt: Vor dem Studium von Eltern, Freunden und Studienratgebern, im Studium von Professoren, Dozenten und Kommilitonen. Auch eine Reihe von Arbeitslosenstatistiken und Umfragen unter Hochschulabsolventen zeigten, dass man Zeit einplanen sollte, um einen ordentlichen, gut bezahlten Arbeitsplatz zu finden.

Trotzdem ist man am Anfang noch guter Dinge. Es werden einige Bewerbungen für dies und jenes geschrieben. Man denkt sich, irgendetwas wird sich schon ergeben. Warum auch nicht? Warum sollte ich Zweifel haben? Nichts spricht gegen mich: jung, gut ausgebildet und örtlich flexibel. Und dann kommt das große Warten. Eine Woche. Zwei Wochen. In der dritten Woche fliegen die ersten Absagen ins Haus, in den nächsten Wochen die Restlichen. Ich muss mir eingestehen, dass es doch nicht so einfach wird.

Plötzlich geht es nicht mehr vorwärts. Ich stehe im Jobcenter und gebe meinen ALG 2-Antrag ab. Ich bin jetzt Hartzer. Für meinen zugewiesenen Fallmanager bin ich zum Produkt degradiert, welches optimiert werden muss, um es gewinnbringend auf dem Arbeitsmarkt zu verkaufen. So sitze ich nun gemeinsam mit Langzeitarbeitslosen in einem EDV-Lehrgang und lerne die Bedienung von Word. Das Leben dreht sich fortan um Bewilligungsbescheide und Eingliederungsvereinbarungen. Ich schäme mich versagt zu haben, bevor es eigenlich richtig losgegangen ist.

Ich bewerbe mich weiter, aber je mehr Bewerbungen man schreibt, desto mehr Absagen landen wieder im Briefkasten. Ich fange doch an, an mir zu zweifeln. Ich frage mich, was ich falsch mache. Doch eine Antwort darauf bleibt aus. Stündlich schaue ich gespannt in mein Email-Postfach, in der leisen Hoffnung auf eine Einladung zum Vorstellungsgespräch. Aber nur selten ist eine dabei.

Jedes neue Vorstellungsgespräch weckt wieder neues Zutrauen in die eigenen Fähigkeiten. Es wird neue Kraft geschöpft. Meist vergebens. Man merkt, dass das Leben an einem vorbeizieht. Viele Freunde aus Studienzeiten hatten mehr Glück als ich. Sie arbeiten und verdienen Geld. Sie reden unentwegt von Selbstverwirklichung, neuen Erfahrungen und ihren neuen lieben Kollegen. Sie reden über ihr neues Diensthandy und ihr neues iPad. Sie reden über ihre Reisen in alle Welt. Sie reden über alles, was einem selbst verwehrt bleibt. Man freut sich trotzdem für sie, aber es nagt auch an einem.

Anfangs wird  immer noch nachgefragt, wie es bei der Arbeitssuche so läuft. Eltern und Freunde geben gutgemeinte Ratschläge und versuchen einen aufzumuntern. Doch so länger es dauert, desto weniger fragen sie nach. Sie merken mir an, dass ich darüber nicht reden will. Sie verstehen nicht, was bei mir schiefläuft. Wie sollten sie auch, ich versteh es ja selbst auch nicht.

Nach jeder weiteren Absage wird es schwieriger aus dem Bett zu steigen. Der morgendliche Gang zum Briefkasten wird zur Qual. Nur widerwillig schalte ich meinen Computer ein, nur um im Email-Postfach erneut eine Absage zu finden.  Wie Hohn klingt das Absageschreiben, wenn es heißt, dass es nicht an meine Person oder Qualifikation gelegen hat, weshalb ich für diese oder jene Stelle nicht in Frage komme. Aber was ist die Absage sonst, wenn nicht persönlich. Das Traurige ist, dass man niemanden außer sich selbst die Schuld daran geben kann. Da ist keiner, da bin nur ich, ich allein.

Die Tage häufen sich, wenn die Kraft nicht mehr ausreicht, das Bett zu verlassen. Ich merke, dass ich mich verändere, dass ich mich zunehmend von meiner Umwelt abwende, oder sie sich von mir. Die Treffen mit Freunden werden rarer, ich gehe nicht mehr aus, nicht mehr ins Kino oder ins Theater. Ich bleibe lieber für mich allein. 

Als ich vor zehn Jahren das Abitur nachholte, da glaubte ich noch den Versprechungen, die tagein, tagaus von den Funktionsträgern der Bildungsrepublik Deutschland in den Medien kolportiert werden: "Bildung schafft Aufstieg"; "Bildung schafft Zukunft"; "Bildung ist der beste Schutz vor Arbeitslosigkeit". Doch mit jeder neuen Absage schwindet das Vertrauen in alte Gewissheiten.

Nun werde ich in  die gleiche Schublade gesteckt wie der vermeintlich faule, dickliche und dümmliche Klischee-Hartzer. Ich bin jetzt ein Sozialschmarotzer, der, wenn man Guido Westerwelle glaubt, mit dazu beiträgt, dass wir heute in Deutschland Zustände haben, die an die "spätrömische Dekandenz" erinnern. Habe ich  2009 dem Vorsitzenden der Jungen Union Philipp Mißfelder noch heimlich zugestimmt, als er die Erhöhung des Hartz IV-Regelsatzes als Subvention für die Alkohol- und Zigarettenindustrie geißelte, so schäme ich mich heute meiner Unwissenheit von damals. Hartz IV war damals weit weg. Heute weiß ich es besser.

Wenn ich im Jobcenter ein Termin habe, dann sehe ich nur selten den typischen Klischee-Hartzer. Ich sehe vor allem junge Erwachsene, die nach der Ausbildung keinen Arbeitsplatz gefunden haben. Ich sehe ältere Arbeitnehmer, die über 30 Jahre lang gearbeitet haben und deren Arbeitsplätze wegrationalisiert wurden, und nun zu alt sind, um noch vermittelt zu werden. Ich sehe Universitätsabsolventen, die noch auf ihren Berufseinstieg warten. Und ich sehe Verkäufer, Mechaniker, Bäcker, Metzger, Floristen uvm.,  die darauf warten, endlich wieder zu arbeiten. 

Dabei kann es heute jeden treffen. Ob nun der "Schlecker"-Frau, die nach der Pleite keine neue Anschlussverwendung gefunden hat, dem Verkäufer vom Praktiker-Baumarkt, dem keine Schuld an der falschen Marketingstrategie des Managements trifft,  dem Bäckermeister, der mit seiner kleinen Bäckerei nicht mehr mit den großen Filialketten mithalten konnte, weil wir es alle eben billig haben wollen oder eben dem Universitätsabsolventen, der als Berufseinsteiger bereits zehn Jahre Erfahrung haben soll.

Und so gibt es immer wieder einige, die durch das Netz fallen, egal ob sie gut arbeiten oder nicht. Es kann jeden treffen, niemand kann davor sicher sein.  Ich habe es selbst erfahren.


Quelle

Tuesday 12 August 2014

Gehorsam macht dumm

Gehorsam macht dumm
Von WOLFGANG BERGMANN


[...]

Winterhoff hat nicht verstanden, dass Kinder einen Wunsch nach ermutigendem Gehorsam haben. Nicht nach einem, der sie duckt und klein macht. Kinder wollen Autorität, aber eine richtige, keine aufgeblasene. Väter mit hochrotem Kopf, die sich "mal richtig durchsetzen", sind für Kinder nur albern. Sie wollen aber Respekt vor ihren Eltern haben. Ein Blick in die Entwicklungspsychologie verrät, warum das so ist.

[...]

Knapp skizziert: Kinder lernen eigentlich schon vor der Geburt. Mamas Stimme, der Rhythmus ihrer Bewegungen, Mamas Ärger und Freude - alles durchströmt das reifende Wesen in seinem vorgeburtlichen Eins-Sein mit der Mutter. Das sind die ersten Erfahrungen, sie bleiben im Unbewussten verankert.

Nach der Geburt lernen Kinder dann als allererstes sich selbst kennen: über den feinfühligen Austausch mit der Mutter, später kommen der Vater und andere Betreuungspersonen dazu. Im Spiegel ihrer Reaktionen zeichnen sich erste Konturen von Kommunikationsfähigkeit ein.

Aber was ist mit dem Trotz? Kinder wollen kontrollieren, alles soll sich ihrem Willen fügen. Haben Eltern erst einmal verstanden, dass sie es nicht mit einem Machtkampf zu tun haben, sondern mit einem Kampf um Anerkennung, dann ahnen sie zumindest, wie existenziell solche Trotzanfälle sind. Sie verstehen, dass sie mit brachialer Gehorsamserzwingung nichts erreichen, nur eine Beschädigung des kindlichen Vertrauens.

Vertrauen ist aber Grundlage dafür, dass ein Kind sich mutig der Welt zuwendet und ihre Eigenart begreift. Anders gesagt: Gehorsamspädagogik auf Biegen und Brechen macht dumm.

Vater und Mutter und wenige auserwählte Erwachsene sind tief verankert in dem sich entwickelnden "Kern" des kindlichen Selbst. Deshalb wollen Kinder gehorchen, sie wollen horchen, was diese bedeutungsvollen Personen zu sagen und vorzumachen haben.

In ihrem Spiegel entfalten sie ein Bewusstsein ihrer Selbst. Wer diesen Spiegel verdunkelt, erzeugt Wut und seelische Leere, Unruhe und ein Gefühl davon, in dieser Welt nicht zuhause zu sein. Das sind die Konsequenzen der Gehorsams-These von Winterhoff.

 [...]

Quelle

Friday 8 August 2014

The Real Reason For The 40-Hour Workweek


I’ve only been back at work for a few days, but already I’m noticing that the more wholesome activities are quickly dropping out of my life: walking, exercising, reading, meditating, and extra writing.

The one conspicuous similarity between these activities is that they cost little or no money, but they take time.

Suddenly I have a lot more money and a lot less time, which means I have a lot more in common with the typical working North American than I did a few months ago. While I was abroad I wouldn’t have thought twice about spending the day wandering through a national park or reading my book on the beach for a few hours. Now that kind of stuff feels like it’s out of the question. Doing either one would take most of one of my precious weekend days!

The last thing I want to do when I get home from work is exercise. It’s also the last thing I want to do after dinner or before bed or as soon as I wake, and that’s really all the time I have on a weekday.

This seems like a problem with a simple answer: work less so I’d have more free time. I’ve already proven to myself that I can live a fulfilling lifestyle with less than I make right now. Unfortunately, this is close to impossible in my industry, and most others. You work 40-plus hours or you work zero. My clients and contractors are all firmly entrenched in the standard-workday culture, so it isn’t practical to ask them not to ask anything of me after 1pm, even if I could convince my employer not to.

The eight-hour workday developed during the industrial revolution in Britain in the 19th century, as a respite for factory workers who were being exploited with 14 or 16-hour workdays.

As technologies and methods advanced, workers in all industries became able to produce much more value in a shorter amount of time. You’d think this would lead to shorter workdays.

But the 8-hour workday is too profitable for big business, not because of the amount of work people get done in eight hours (the average office worker gets less than three hours of actual work done in 8 hours) but because it makes for such a purchase-happy public. Keeping free time scarce means people pay a lot more for convenience, gratification, and any other relief they can buy. It keeps them watching television, and its commercials. It keeps them unambitious outside of work.

We’ve been led into a culture that has been engineered to leave us tired, hungry for indulgence, willing to pay a lot for convenience and entertainment, and most importantly, vaguely dissatisfied with our lives so that we continue wanting things we don’t have. We buy so much because it always seems like something is still missing.

Western economies, particularly that of the United States, have been built in a very calculated manner on gratification, addiction, and unnecessary spending. We spend to cheer ourselves up, to reward ourselves, to celebrate, to fix problems, to elevate our status, and to alleviate boredom.

Can you imagine what would happen if all of America stopped buying so much unnecessary fluff that doesn’t add a lot of lasting value to our lives?

The economy would collapse and never recover.

All of America’s well-publicized problems, including obesity, depression, pollution, and corruption are what it costs to create and sustain a trillion-dollar economy. For the economy to be "healthy," America has to remain unhealthy. Healthy, happy people don’t feel like they need much they don’t already have, and that means they don’t buy a lot of junk, don’t need to be entertained as much, and they don’t end up watching a lot of commercials.

The culture of the eight-hour workday is big business’s most powerful tool for keeping people in this same dissatisfied state where the answer to every problem is to buy something.

You may have heard of Parkinson’s Law. It is often used in reference to time usage: The more time you’ve been given to do something, the more time it will take you to do it. It’s amazing how much you can get done in twenty minutes if twenty minutes is all you have. But if you have all afternoon, it would probably take way longer.

Most of us treat our money this way. The more we make, the more we spend. It’s not that we suddenly need to buy more just because we make more, only that we can, so we do. In fact, it’s quite difficult for us to avoid increasing our standard of living (or at least our rate of spending) every time we get a raise.

I don’t think it’s necessary to shun the whole ugly system and go live in the woods, pretending to be a deaf-mute, as Holden Caulfield often fantasized. But we could certainly do well to understand what big commerce really wants us to be. They’ve been working for decades to create millions of ideal consumers, and they have succeeded. Unless you’re a real anomaly, your lifestyle has already been designed.

The perfect customer is dissatisfied but hopeful, uninterested in serious personal development, highly habituated to the television, working full-time, earning a fair amount, indulging during their free time, and somehow just getting by.

Is this you?



Source

Sunday 3 August 2014

Wegwerfgesellschaft



Die Verbraucher achten bei vielen Produkten nicht mehr auf Langlebigkeit, behauptet die Konsumforscherin Lucia Reisch. 

ZEIT: Sind die Deutschen ein Volk von Wegwerfern geworden?

Reisch: Ja, das sind sie. Der einzige Trost ist, dass es noch schlimmere Wegwerfer gibt. In Dänemark zum Beispiel ist die Müllmenge pro Kopf viel höher als in Deutschland.


Zeit: Warum ist Wegwerfen verwerflich?

Reisch: Vor allem weil bei der Herstellung der ausrangierten Produkte Rohstoffe und Energie verbraucht und die Umwelt belastet wurde – und weil obendrein Menschen dafür gearbeitet haben, und zwar nicht immer unter den besten Bedingungen. Man denke nur an den Abbau seltener Erden oder die Textilproduktion. Deshalb ist Verschwendung nicht mehr Privatsache, sondern steht zu Recht auf der politischen Agenda.

Quelle

Saturday 2 August 2014

Sascha Liebermann - Aussichten eines Bedingungslosen Grundeinkommens

Quelle: Personalzeitung - No 41, Juli 2014 - deutsche Version